Grundsteuerreform: Änderungen für die Land- und Forstwirtschaft

Land- und forstwirtschaftliche Flächen werden bundeseinheitlich nach denselben Regelungen bewertet, die sich aber in bestimmten Punkten von den bisherigen Regelungen unterscheiden.

Für die Land- und Forst­wirt­schaft wen­den alle Län­der die Rege­lun­gen des Bun­des­mo­dells an. Dar­aus erge­ben sich im Ver­gleich zu bis­her fol­gen­de Ände­run­gen:

  • West­deutsch­land: In den west­li­chen Bun­des­län­dern kommt es durch die Reform zu einer Auf­tei­lung der bestehen­den wirt­schaft­li­chen Ein­hei­ten. Wohn­ge­bäu­de oder Gebäu­de­tei­le, die inner­halb eines land- und forst­wirt­schaft­lich genutz­ten Hofs Wohn­zwe­cken die­nen, sind mit den zuge­hö­ri­gen Frei­flä­chen ab 2022 dem Grund­ver­mö­gen zuzu­rech­nen. Sie wer­den aus dem Betrieb der Land- und Forst­wirt­schaft her­aus­ge­löst und erhal­ten als eigen­stän­di­ge wirt­schaft­li­che Ein­heit ein sepa­ra­tes Akten­zei­chen.

  • Ost­deutsch­land: In den ost­deut­schen Bun­des­län­dern kommt es zum Wech­sel von der Nut­zer- zur Eigen­tü­mer­be­steue­rung. Danach ist nun der Eigen­tü­mer des Grund­be­sit­zes zur Erklä­rungs­ab­ga­be ver­pflich­tet und nicht mehr der Nut­zer.

Ein Betrieb der Land- und Forst­wirt­schaft im Sin­ne des Bewer­tungs­ge­set­zes setzt weder eine Min­dest­grö­ße noch eine voll­wer­ti­ge land- und forst­wirt­schaft­li­che Bewirt­schaf­tung oder eine Selbst­be­wirt­schaf­tung vor­aus. Auch ein­zel­ne, ver­pach­te­te genutz­te Grund­stü­cke kön­nen ein Betrieb der Land- und Forst­wirt­schaft sein.