Rechenfehler in neuer Finanzamtssoftware

Die neue Software der Finanzämter rundet Vorsorgeaufwendungen und Sonderausgaben zum Nachteil der Steuerzahler ab.

Nach und nach stel­len die Bun­des­län­der ihre Finanz­ver­wal­tung auf ein neu­es Soft­ware­sys­tem namens EOSS um. Die Soft­ware ist zwar schon seit meh­re­ren Mona­ten im Ein­satz, doch ein Pro­gram­mier­feh­ler in der Soft­ware zum Nach­teil der Steu­er­zah­ler ist erst in den letz­ten Tagen ent­deckt wor­den. Durch den Feh­ler wer­den zumin­dest bei elek­tro­nisch über­mit­tel­ten Steu­er­erklä­run­gen die Vor­sor­ge­auf­wen­dun­gen und Son­der­aus­ga­ben nicht zuguns­ten des Steu­er­zah­lers auf­ge­run­det. Statt­des­sen schnei­det die Soft­ware die Cent-Beträ­ge ein­fach ab, was je nach Fall­kon­stel­la­ti­on das steu­er­pflich­ti­ge Ein­kom­men um eini­ge Euro erhöht.

Die betrof­fe­nen Steu­er­zah­ler kön­nen sich dage­gen noch nicht ein­mal zur Wehr set­zen, denn ein Ein­spruch wird nur dann bear­bei­tet, wenn sich der Steu­er­be­trag um min­des­tens 10 Euro ändert. Die­ser Betrag wird aller­dings durch die Abrun­dun­gen allein in kei­nem Fall erreicht. Nur Hes­sen, Nie­der­sach­sen und Nord­rhein-West­fa­len set­zen der­zeit noch die alte, rich­tig rech­nen­de Soft­ware ein, und allein Nord­rhein-West­fa­len will auch wei­ter­hin an die­ser Soft­ware fest­hal­ten. In allen ande­ren Bun­des­län­der müs­sen die Steu­er­zah­ler auf eine mög­lichst schnel­le Soft­ware­kor­rek­tur durch die Finanz­ver­wal­tung hof­fen, die sich zu die­sem Feh­ler bis jetzt noch nicht geäu­ßert hat. Ein Ter­min für die Kor­rek­tur steht also noch in den Ster­nen.