Ansprüche aus einem widerrufenen Darlehensvertrag

Die Rückzahlung von geleisteten Darlehenszinsen nach dem Widerruf eines Darlehensvertrags ist kein steuerpflichtiger Kapitalertrag.

Weil vie­le Ban­ken zu ihren Dar­le­hens­ver­trä­gen in der Ver­gan­gen­heit Wider­rufs­be­leh­run­gen ver­wen­det haben, die spä­ter als feh­ler­haft ein­ge­stuft wur­den, konn­ten Dar­le­hens­neh­mer ihre Dar­le­hens­ver­trä­ge auch noch Jah­re spä­ter wider­ru­fen und zum Teil deut­lich güns­ti­ge­re Ver­trä­ge mit nied­ri­ge­ren Zin­sen abschlie­ßen. Das Finanz­ge­richt Baden-Würt­tem­berg hat nun klar­ge­stellt, dass die Erstat­tungs­an­sprü­che aus einem wider­ru­fe­nen Dar­le­hens­ver­trag für bereits geleis­te­te Zins- und Til­gungs­ra­ten nicht zu Ein­künf­ten aus Kapi­tal­ver­mö­gen füh­ren. Durch die Rück­ab­wick­lung hat der Dar­le­hens­neh­mer näm­lich kei­nen Ertrag irgend­ei­ner Art erzielt, son­dern ledig­lich eine Min­de­rung der geschul­de­ten Dar­le­hens­zin­sen erreicht. Die redu­zier­te Zins­be­las­tung wirkt sich allen­falls dann steu­er­lich aus, wenn die Zin­sen zuvor als Wer­bungs­kos­ten oder Betriebs­aus­ga­ben abge­zo­gen wur­den.