Grundsteuerreform: Hintergrund der Grundsteuerreform

Das Bundesverfassungsgericht hat 2018 die Grundsteuer in ihrer bisherigen Form als verfassungswidrig eingestuft und eine verfassungskonforme Neuregelung verlangt, die ab 2025 greift.

Mit einem jähr­li­chen Auf­kom­men von über 13 Mrd. Euro gehört die Grund­steu­er zu den wich­tigs­ten Ein­nah­me­quel­len der Kom­mu­nen. Gleich­zei­tig ist sie schon lan­ge eine der kon­tro­ver­ses­ten Steu­ern. Poli­tisch umstrit­ten ist die Grund­steu­er, weil sie in ihrer jet­zi­gen Form die Spe­ku­la­ti­on mit Bau­land begüns­tigt und damit die Wohn­raum­knapp­heit eher för­dert als ihr ent­ge­gen­zu­wir­ken. Deut­lich älter ist die ver­fas­sungs­recht­li­che Kri­tik an der Grund­steu­er, die das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt (BVerfG) im Früh­jahr 2018 bestä­tigt hat.

Die der Besteue­rung der­zeit zugrun­de­lie­gen­den Ein­heits­wer­te basie­ren näm­lich auf Wert­ver­hält­nis­sen aus den Jah­ren 1964 (West­deutsch­land) und 1935 (Ost­deutsch­land). Zu den heu­ti­gen Wer­ten von Grund­be­sitz und Gebäu­den hat die Bemes­sungs­grund­la­ge der Grund­steu­er also nur noch wenig Bezug. Die­ser Argu­men­ta­ti­on hat sich das BVerfG in vol­lem Umfang ange­schlos­sen und ent­schie­den, dass die Rege­lun­gen zur Bewer­tung des Grund­ver­mö­gens für die Grund­steu­er min­des­tens seit 2002 ver­fas­sungs­wid­rig sind.

Das BVerfG hat­te dem Gesetz­ge­ber daher auf­ge­ge­ben, spä­tes­tens bis zum 31. Dezem­ber 2019 eine Neu­re­ge­lung der Grund­steu­er zu fin­den. Nach Ver­kün­dung einer Neu­re­ge­lung dür­fen die ver­fas­sungs­wid­ri­gen Regeln für wei­te­re fünf Jah­re ab der Ver­kün­dung, längs­tens also bis zum 31. Dezem­ber 2024 ange­wandt wer­den. Das BVerfG erkennt mit die­ser lan­gen Über­gangs­frist an, dass eine Neu­re­ge­lung der Grund­steu­er zwangs­läu­fig auch lang­wie­ri­ge Neu­be­wer­tun­gen des Grund­be­sit­zes erfor­dert.