Erbschaft- und Schenkungsteuer gefährdet Betriebe

Die Erbschaft- und Schenkungsteuer gefährdet viele mittelständische Betriebe, weil die Steuer aus der Substanz zu bezahlen ist.

Theo Mül­ler, Inha­ber von Mül­ler-Milch, wird im Novem­ber 2003 in die Schweiz zie­hen. Begrün­dung: Er möch­te sein Unter­neh­men auf sei­ne Kin­der über­tra­gen und kann nicht die anfal­len­de Erb­schaft­steu­er zah­len. Die­se wür­de in sei­nem Fall rund 30 % betra­gen, was einen Betrag von ca. 200 Mio. Euro ergibt. Da er nicht über so viel Bar­mit­tel ver­fügt, müss­ten Unter­neh­mens­tei­le ver­kauft wer­den. Damit wären Arbeits­plät­ze und das Unter­neh­men ins­ge­samt gefähr­det.

Vor einer ähn­li­chen Situa­ti­on ste­hen vie­le mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­mer, denn die Grün­der­ge­nera­ti­on hat inzwi­schen das Ren­ten­al­ter erreicht. Die Erb­schaft­steu­er ist aus der Sub­stanz des Unter­neh­mens zu zah­len und gefähr­det damit den Fort­be­stand vie­ler Unter­neh­men, was ein Grund wäre, sie abzu­schaf­fen. In der Schweiz erhe­ben ver­schie­de­ne Kan­to­ne kei­ne Erb­schaft­steu­er, ohne dass dies gro­ße Fol­gen für das Steu­er­auf­kom­men hät­te.

In Deutsch­land macht die Erb­schaft­steu­er weit weni­ger als 1 % am gesam­ten Steu­er­auf­kom­men aus, weil die meis­ten Erben auf­grund hoher Frei­be­trä­ge kei­ne Erb­schaft­steu­er zah­len. Die Ver­an­la­gun­gen erfor­dern einen hohen Ver­wal­tungs­auf­wand, und in der Bear­bei­tung der Erb­schaft­steu­er­ver­an­la­gun­gen bestehen gro­ße Rück­stän­de bei den Finanz­äm­tern.