Aufteilung der Kosten einer gemischt veranlassten Reise

Der VI. Senat des Bundesfinanzhofs hat dem Großen Senat die Rechtsfrage zur Entscheidung vorgelegt, ob die Kosten einer teils beruflich, teils privat veranlassten Reise aufgeteilt werden können.

Der VI. Senat des Bun­des­fi­nanz­hofs hat dem Gro­ßen Senat fol­gen­de Rechts­fra­ge zur Ent­schei­dung vor­ge­legt: “Kön­nen Auf­wen­dun­gen für die Hin- und Rück­rei­se bei gemischt beruf­lich (betrieb­lich) und pri­vat ver­an­lass­ten Rei­sen in abzieh­ba­re Wer­bungs­kos­ten (Betriebs­aus­ga­ben) und nicht abzieh­ba­re Auf­wen­dun­gen für die pri­va­te Lebens­füh­rung nach Maß­ga­be der beruf­lich (betrieb­lich) und pri­vat ver­an­lass­ten Zeit­an­tei­le der Rei­se auf­ge­teilt wer­den, wenn die beruf­lich (betrieb­lich) ver­an­lass­ten Zeit­an­tei­le fest­ste­hen und nicht von unter­ge­ord­ne­ter Bedeu­tung sind?”

Damit bahnt sich offen­bar eine Ände­rung in der Recht­spre­chung an. Bis­her gilt das Auf­tei­lungs- und Abzugs­ver­bot: Auf­wen­dun­gen, die nur zum Teil beruf­lich oder betrieb­lich ver­an­lasst sind, kön­nen grund­sätz­lich ins­ge­samt nicht als Wer­bungs­kos­ten oder Betriebs­aus­ga­ben abge­zo­gen wer­den. Nun bleibt abzu­war­ten, ob sich der Gro­ße Senat der Ten­denz des VI. Senats anschlie­ßen wird. Bis zu einer Ent­schei­dung soll­ten Sie Steu­er­fäl­le in jedem Fal­le offen hal­ten und nach­prüf­bar doku­men­tie­ren, in wel­chem zeit­li­chen Umfang Sie wäh­rend der Rei­se beruf­lich oder betrieb­lich tätig waren.