Das Gesetz der Prärie — Cowboys und Indianer in Europa

Der Druck auf die als “Steueroasen” bezeichneten Länder steigt, dem Fiskus umfassende Auskunft über mögliche Steuerhinterzieher zu geben.

Es ist wohl dem Wahl­kampf geschul­det, dass im Streit um die Steu­er­hin­ter­zie­hung zuwei­len mit rhe­to­ri­schen Kaval­le­rie­ka­no­nen auf Rot­häu­te, respek­ti­ve Spat­zen, geschos­sen wird. Jen­seits der Kra­wall­rhe­to­rik hält sich die Poli­tik auch an Goe­the: “Und bist du nicht wil­lig, so brauch ich Gewalt.” Am 7. Mai hat der Bun­des­tag in ers­ter Lesung über das Steu­er­hin­ter­zie­hungs­be­kämp­fungs­ge­setz bera­ten, das den Geschäfts­ver­kehr mit und die Geld­an­la­ge in Län­dern erschwe­ren soll, die gemein­hin als Steu­er­oa­sen gel­ten. Gleich­zei­tig wächst der inter­na­tio­na­le Druck auf die­se Län­der. Gemein­sam mit ande­ren Indus­trie­staa­ten arbei­tet die Bun­des­re­gie­rung an Sank­tio­nen, soll­ten sich die Län­der wei­ter unko­ope­ra­tiv zei­gen.