Finanzämter erstatten mehr Zinsen als eingenommen werden

Trotz eines Negativsaldos für den Staat aus Nachzahlungs- und Erstattungszinsen hält die Politik weiter an einem Zinssatz von 6 % pro Jahr für Nachzahlungen und Erstattungen fest.

Die Finanz­äm­ter in Deutsch­land haben in den ver­gan­ge­nen zwei Jah­ren mehr Erstat­tungs­zin­sen aus­ge­zahlt, als sie an Nach­zah­lungs­zin­sen ein­ge­nom­men haben. Das geht aus einer Ant­wort der Bun­des­re­gie­rung auf eine Klei­ne Anfra­ge aus dem Bun­des­tag her­vor. Der Sal­do aus Erstat­tungs- und Nach­zah­lungs­zin­sen lag 2020 bei minus 351,2 Mio. Euro und im Jahr davor bei minus 552,8 Mil­lio­nen Euro. Ange­sichts der Tat­sa­che, dass die Zin­sen ein Ver­lust­ge­schäft für den Fis­kus sind, ist es umso unver­ständ­li­cher, dass es in der Poli­tik immer noch so viel Wider­stand gibt gegen eine Anpas­sung des gesetz­li­chen Zins­sat­zes von 6 % pro Jahr an zeit­ge­mä­ße Bedin­gun­gen.