Nachzahlung an die Künstlersozialkasse droht

Seit dem 1. Juli 2007 prüft die Rentenversicherung die Beitragspflicht zur Künstlersozialkasse, an die auch Auftraggeber freischaffender kreativer Berufe Beiträge zahlen müssen.

Nach­dem die Künst­ler­so­zi­al­ver­si­che­rung ursprüng­lich als sozia­les Siche­rungs­sys­tem für die Kunst­schaf­fen­den gedacht war, ist sie zwi­schen­zeit­lich zu einem Dach für eine stän­dig wach­sen­de Samm­lung unter­schied­lichs­ter Berufs­grup­pen gewor­den. Den Über­blick dar­über bewah­ren und die Zah­lungs­pflich­ten kon­trol­lie­ren soll seit dem 1. Juli 2007 nicht mehr die Künst­ler­so­zi­al­kas­se (KSK) selbst, son­dern die Deut­sche Ren­ten­ver­si­che­rung (DRV), auf die das Prüf­ver­fah­ren mit dem am 15. Juni 2007 in Kraft getre­te­nen Künst­ler­so­zi­al­ver­si­che­rungs­re­form­ge­setz über­tra­gen wur­de. Die Abga­ben sind aber wei­ter an die KSK zu zah­len.

Die DRV ver­fügt über eine wesent­li­che bes­se­re per­so­nel­le Aus­stat­tung und wird nun prü­fen, ob ein Unter­neh­men nach dem Künst­ler­so­zi­al­ver­si­che­rungs­ge­setz abga­be­pflich­tig ist und die Höhe der Abga­be ermit­teln. Zu die­sem Zweck ver­schickt die DRV Erhe­bungs­bö­gen an bis­her nicht von der Künst­ler­so­zi­al­kas­se erfass­te Unter­neh­men und ver­langt inner­halb von vier Wochen eine Rück­mel­dung über die an selbst­stän­di­ge Künst­ler und Publi­zis­ten geleis­te­ten Zah­lun­gen in den Kalen­der­jah­ren 2002 bis 2006.

Für vie­le Unter­neh­men besteht das Risi­ko einer Nach­zah­lung, da oft­mals gar nicht bekannt ist, dass Ent­gelt­mel­dun­gen abzu­ge­ben und ent­spre­chen­de Zah­lun­gen zu leis­ten waren, denn anders als bei den ande­ren Sozi­al­ver­si­che­run­gen besteht die Zah­lungs­pflicht nicht nur für eige­ne Arbeit­neh­mer, son­dern auch für beauf­trag­te selbst­stän­di­ge Foto­gra­fen, Desi­gner, Autoren, Über­set­zer etc.: “Zur Künst­ler­so­zi­al­ab­ga­be sind auch Unter­neh­mer ver­pflich­tet, die für Zwe­cke ihres eige­nen Unter­neh­mens Wer­bung oder Öffent­lich­keits­ar­beit betrei­ben und dabei nicht nur gele­gent­lich Auf­trä­ge an selbst­stän­di­ge Künst­ler oder Publi­zis­ten ertei­len.” Die Abga­ben­sät­ze betru­gen 2002 und 2003 3,8 %, 2004 4,3 %, 2005 5,8 %, 2006 5,5 % und ab 2007 5,1 % der Auf­trags­sum­me.